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Kaputt ist keine Option

Reparieren verringert Müll und schützt Ressourcen!

In Deutschland werden fast 23 Kilo Elektrogeräte jährlich und pro Person weggeworfen. Wusstest du das? Oder dass die Hälfte der Deutschen zwischen 18 und 29 Jahren noch nie ein Kleidungsstück repariert hat? Ganze 60 Prozent schmeißen ihre Schuhe einfach weg, anstatt sie zum Schuster zu bringen. So landen zahlreiche Gegenstände, die nach einer Reparatur wiederverwendet werden könnten, einfach auf der Müllkippe. Sowohl ökonomisch als auch ökologisch ist der Griff zum Werkzeugkasten allerdings die beste Option.

Schritt 1
Los geht’s! Verschaffe dir einen Überblick darüber, was du reparieren möchtest und suche dir zwei Gegenstände aus. Der in deiner Schublade schlummernde Wecker, die eingestaubte Kaffeemaschine oder der Wintermantel mit kaputtem Reißverschluss: Gehe alles durch und überlege dir, was du wie reparieren kannst. Hier ein paar Anregungen:

Elektrogeräte
Vom Wasserkocher bis zur Spielkonsole: auf ifixit findest du jede Menge Tutorials für defekte Geräte. Auch bei der Verbraucherzentrale gibt es nützliche Tipps.

Smartphone
Auf kaputt.de findest du Videoanleitungen zur Reparatur für sämtliche Smartphones. Warum es wichtig ist, dass wir unsere Smartphones reparieren, anstatt jedes Jahr ein neues Model zu kaufen, erfährst du in unserem Blog-Artikel.

Fahrrad

Hilfe zur Selbsthilfe: In vielen Städten gibt es offene Fahrradwerkstätten, in denen man Werkzeug und Support für die Reparatur findet.

Kleidung und Schuhe

Kaputte Sohle oder abgewetztes Leder? Schau doch einfach beim Schuster vorbei. Der zaubert dir neue Sohlen, flickt Löcher und macht deine Schuhe wieder für das Herbstwetter fit. Aber auch Taschen, Gürtel und andere Lederwaren bekommen hier schnell wieder neues Leben eingehaucht.

Schritt 2

Repariere selbst … und sei stolz drauf! Auch wenn du deine Jeans nicht perfekt geflickt hast und der auffällige Klebestreifen an deinem Fahrrad verrät, dass kein Profi am Werk war – na und?! Dass du repariert hast, ist alles was zählt. Nimm dir ein Beispiel an Kintsugi – eine Kunstform aus Japan, bei der die Bruchstellen in Keramik zusammengeklebt und extra auffällig verschönert werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Schritt 3

Lass dir bei der Reparatur helfen! Du weißt nicht, wie du deine ausgewählten Gegenstände wieder in Gang bringen sollst? Ab ins Repaircafé: Hier gibt es (meistens kostenfrei) wertvolle Tipps und Tricks von Experten und im Handumdrehen funktioniert das verloren geglaubte Produkt wieder wie am ersten Tag. Informiere dich über Repaircafés und Initiativen in deiner Nähe und trage kommende Termine in deinen Kalender ein.

Schritt 4

Mach mit beim Internationalen Repair Day!

Der Internationale Repair Day findet jährlich am dritten Samstag im Oktober statt. Dieses Jahr fällt er auf den 19. Oktober. Die Open Repair Alliance ruft alle Reparatur-Initiativen dazu auf, diesen Tag zu nutzen, um auf das bürgerschaftliche, gemeinsame Reparieren, unser Recht auf Reparatur und die Bedeutung der Reparatur für unsere Umwelt aufmerksam zu machen.

Hier im Kalender findest du bestimmt auch ein Repair-Event in deiner Nähe, bei dem du teilnehmen und kaputte Gegenstände reparieren lassen kannst.

Schritt 5

Fordere dein #RechtAufReparatur und sende ein Signal an Politiker! Waren neu zu kaufen darf nicht günstiger sein als eine Reparatur und Ersatzteile. Informationen für die Reparatur müssen von Herstellern zur Verfügung gestellt werden! Es gibt bereits einige Initiativen, die für mehr Transparenz kämpfen. Greenpeace setzt sich aktuell bei Bundesumweltministerin Svenja Schulze dafür ein, dass die systematische Zerstörung von Neuwaren (wie sie besonders vom Online-Händler Amazon betrieben wird) verboten wird. Hilf uns bei der Forderung nach einem guten Ressourcenschutzgesetz und schreib der Umweltschutzministerin eine Protest-Email!

Zukunft Fabrication Lab 

Vor allem Elektroschrott ist für die Umwelt und unsere Gesundheit äußerst bedenklich. Die kurze Lebensdauer vieler Produkte ist beabsichtigt (geplante Obsoleszenz). Dies führt zu erhöhten Produktionsmengen und damit zu steigendem Rohstoffverbrauch und wachsender Umweltbelastung. FabLabs sind Orte, an denen diesem Problem spielerisch entgegengetreten wird. Hier wird technisches Wissen vermittelt und Ersatzteile werden mit dem 3D-Drucker ganz einfach selber hergestellt. Vielleicht gibt es ja ein FabLab in deiner Nähe?

Tolle Tipps und Diskussionen zu unserer Challenge findest du auch in unserer Greenwire Gruppe – schau doch mal vorbei. In unserer nächsten Challenge helfen wir dir, spielerisch deinen Kleiderschrank auszumisten, alte Lieblingsteile neu zu entdecken und zeigen dir, wie du die Lebensdauer deiner Kleider verlängerst. Sei gespannt und lade deine Freunde gleich zum Mitmachen ein.